Preise und Auszeichnungen

  • Internationaler Publizistik-Preis Klagenfurt (1988)

  • Georg-Fischer-Preis Schaffhausen (1992)

  • Übersetzerpreis des Kulturkreises BDI (1993)
Wahl in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt (1995)

  • Hugo-Ball-Förderpreis der Stadt Pirmasens (1996)

  • Gastpreis des Kantons Bern (2000)

  • Werkjahr der Stadt Zürich (2000)

  • Stuttgarter Literaturpreis (2002)

  • Anerkennungspreis der Dialog-Werkstatt Zug (2003)

  • Arbeitsstipendium Herrenhaus Edenkoben (2003)

  • Anerkennungsgabe der Stadt Zürich (2003)

Deutsche Schillerstiftung

Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung von 1859 in Weimar (2004)

Johann-Heinrich-Voß-Preis (2006)

Verleihung des Johann-Heinrich-Voß-Preises der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung auf der Frühjahrstagung im Mai 2006 in Kopenhagen für meine Übertragungen russischer Dichter der Moderne:

• Ossip Mandelstam
• Marina Zwetajewa
• Joseph Brodsky.

Meine Dankesrede trägt den Titel: „Das sanfte Eis der fremden Hand. Lyrik-Übertragung als magischer Akt“.

• Verleihung des Rheingau Literatur Preises (2013) für herausragende deutschsprachige Prosa im September 2013 für Soutines letzte Fahrt (Wallstein Verlag).

Unbenannt1

Verleihung des Preises der LiteraTour Nord (2014) im April 2014: „Damit werde das bisherige Werk des Wahl-Heidelbergers und vor allem sein 2013 erschienener Roman Soutines letzte Fahrt gewürdigt", so die Begründung der Jury. LiteraTour Nord

Düsseldorfer Literaturpreis (2014)

Jurymitglied und Literaturkritikerin Verena Auffermann begründet die Wahl so:

„Ralph Dutlis vielfältige Verdienste um die russische Literatur beginnen mit der zehnbändigen Übersetzung des Dichters Ossip Mandelstam, dessen Biograph er auch ist. 2013 glückte Ralph Dutli der Roman ‚Soutines letzte Fahrt‘ über den Maler Chaim Soutine, den weißrussisch-jüdischen Zeitgenossen Chagalls und Modiglianis. Tollkühn beschreibt Dutli darin Soutines letzte Reise in einem Leichenwagen, seine Ängste, Träume und Obsession, die sich in Soutines expressivem Werk widerspiegeln. Das Buch ist mehr als eine einfache Maler-Biographie. Es ist ein Buch über die Pariser Künstlerbohème während des Krieges und ein theologischer Traktat voll literarischer Anspielungen."

Düsseldorfer Literaturpreis 2014 wird Ralph Dutli für sein literarisches Gesamtwerk verliehen.

Erich Fried Preis (2018)

Die Jurybegründung der alleinigen Jurorin Beatrice von Matt, Schweizer Literaturkritikerin, Publizistin und Redakteurin, lautet: „In vielen Sprachen zuhause, lebt Ralph Dutli seine künstlerische Leidenschaft in einem breiten Spektrum literarischer Formen aus. Seine Gedichte tanzen mit dissonanten Klängen und Reimen, und trotzdem antworten sie kenntnisreich auf Traditionen aus aller Welten Poesie. […] Dieser Autor ist ein Sprachversessener, der seine essayistischen Themen genauestens erkundet und funkelnd darbietet, ob es sich dabei um Dichter und deren Texte handelt oder um winzige Lebewesen wie Bienen und Oliven“.

Dankesrede, gehalten am 25. November 2018 im Literaturhaus Wien.

Besprechung des Abdrucks der Erich-Fried-Preisrede in der Literaturzeitschrift KOLIK 1-2019, Heft 78 (Wien), von Katharina Knüppel auf www.literaturport.de (unten an der Seite).

„Leisere und doch gleichermaßen eindringliche Töne schlägt Ralph Dutli in seiner Dankesrede zum Erich-Fried-Preis 2018 an: Ausgehend von Emily Dickinsons Vers True poems flee konstruiert er Poesie als eine Fliehende, deren Fluchtbewegungen zu folgen den Organismus, das Denken, die Sinne belebe. Als nahe Verwandte von Flucht und Exil gilt sie ihm einerseits, weil so viele Werke der Weltliteratur der Feder von Emigrant*innen entstammen, die Zuflucht im „prekären Asyl der Schrift“ fanden. Andererseits ist die Poesie selbst eine Exilantin, „ein dauerndes Ausland und Anderswo“ – zumal in der fremdsprachigen Übertragung. Die Leserin lädt sie ein, sich durchfremden zu lassen von Sprache, ist so schließlich Einübung ins Exil, eine Schule der Demut. Nicht zuletzt hat man mit der Poesie „exquisite Schmuggelware“ an der Hand – man könnte auch sagen: eine beispielhafte Expeditionstechnologie."

© Catherine Dutli-Polvêche
© Catherine Dutli-Polvêche

Deutscher Sprachpreis (2021)

Begründung der Stiftung für die Wahl:

Die Henning-Kaufmann-Stiftung würdigt mit dieser Auszeichnung den Romanautor, Lyriker, Essayisten, Biographen, Übersetzer und Virtuosen des mündlichen Vortrags Ralph Dutli für seine Verdienste um die deutsche Sprache.

Dutli ist einer der renommiertesten Übersetzer aus dem Französischen, Okzitanischen und vor allem dem Russischen ins Deutsche. Bekannt geworden ist er zuerst durch die von ihm herausgegebene zehnbändige Gesamtausgabe der Werke von Ossip Mandelstam (1891–1938). Er verfasste die maßgebliche Biographie zu diesem lange verfemten russischen Dichter (Meine Zeit, mein Tier, 2003). In Frühjahr erschien im Wallstein Verlag (Göttingen) seine Übersetzung einer Sammlung der Gedichte von Marina Zwetajewa (Lob der Aphrodite).

Dutlis Sprachkraft und Sprachkunst zeigen sich auch in seinen eigenen literarischen Werken. Seine Gedichte sind u.a. in den Bänden Notizbuch der Grabsprüche (2002) und Novalis im Weinberg (2005) versammelt. Der Roman Soutines letzte Fahrt (2013) handelt vom Leben des weißrussisch-jüdischen Malers Chaim Soutine, eines Zeitgenossen von Chagall, Modigliani und Picasso. Die Liebenden von Mantua (2015) sind eine archäologisch-kulturgeschichtliche Kriminalgeschichte mit bizarren Episoden. In Nichts als Wunder (2007) gibt Dutli als kluger und anregender Essayist Rechenschaft über seine literarische Praxis.

Mit dem Buch Fatrasien. Absurde Poesie des Mittelalters (2010) hat Dutli – in der Rolle eines entdeckungsfreudigen Philologen – eine bisher unbekannte Wurzel der modernen Poesie und der absurden Literatur freigelegt. Zusammen mit den Bänden Richard de Fournival: Das Liebesbestiarium (2014) und Rutebeuf: Winterpech & Sommerpech (2017) erhalten die deutschsprachigen Leser Einblick in ein bisher unbekanntes, fremdes und zugleich verblüffend modern anmutendes Mittelalter. Darüber hinaus schrieb er kurze Kulturgeschichten des Goldes (2020), des Olivenbaums (2013) und der Honigbiene (2012).

Darüber hinaus verdient Dutlis Rezitationskunst alle Bewunderung. Seine Lesungen faszinieren durch die Präzision der Sprache und Klarheit des Vortrags. Auch seine Hörbücher, beispielsweise seine Russische Literaturgeschichte (2003), sind ein Erlebnis für die Zuhörer.

Ralph Dutli wurde 1954 in Schaffhausen (Schweiz) geboren. Er studierte in Zürich und an der Pariser Sorbonne Romanistik und Russistik. Von 1982 bis 1994 lebte er in Paris, seither als freier Autor in Heidelberg. Zuletzt erhielt er den Düsseldorfer Literaturpreis und den Erich-Fried-Preis.

Die Preisverleihung findet am 24. September 2021 in Wittenberg statt. Die Laudatio wird Dr. Michael Knoche (Weimar) halten.

Meldung in der FAZ vom 29.06.2021:

Sprachmächtig in jeder Hinsicht – Ralph Dutli wird für seine Verdienste um die deutsche Sprache geehrt:
Der in Heidelberg lebende, 1954 in Schaffhausen geborene Schweizer Autor, Lyriker und Übersetzer erhält den diesjährigen, mit fünftausend Euro dotierten Deutschen Sprachpreis. Seine Sprachkraft und Sprachkunst, argumentiert die Jury, zeigten sich sowohl in seinen Übersetzungen aus dem Französischen, dem Okzitanischen und vor allem dem Russischen als auch in Dutlis eigenen literarischen Werken. Die umfassen Romane, Gedichte sowie literatur- und kulturhistorische Bücher. Die Henning-Kaufmann-Stiftung, die den Deutschen Sprachpreis auslobt, wird Dutli ihre Auszeichnung am 24. September in Wittenberg übergeben.

© Catherine Dutli-Polvêche
© Catherine Dutli-Polvêche

Die Laudatio, gehalten von Dr. Michael Knoche, kann hier nachgelesen werden.

Dankesrede, gehalten am 24. Sepember 2021 in Wittenberg.

Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik 2023

Pressemeldung

Artikel aus der Rhein-Neckar-Zeitung vom 10. August 2023 und Ankündigung in der FAZ vom 11. August 2023

„Mein Pass ist die Poesie“ – Interview mit Ralph Dutli in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 23./24. September 2023

© Catherine Dutli-Polvêche
© Catherine Dutli-Polvêche

Die Preisverleihung fand in der Stadtbücherei Heidelberg, Hilde-Domin-Saal, am Donnerstag, 28. September 2023, statt.

Laudatio: Andreas Platthaus (FAZ)

Musikalische Begleitung: Isabelle Bodenseh (Jazzflöte), Matthias Dörsam (Bass-Saxofon).

Videoaufzeichnung von Eduardo Serrano auf YouTube

Am 28. Oktober 2023 dokumentierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung meine Dankesrede Die Farbe der Fremdheit in der Online-Beilage „Bilder und Zeiten“.